
Mei Gschicht
Ich habe schon so oft über meinen Werdegang geredet und geschrieben, dass ich Euch hier nicht mit allen Details und faden Anekdoten langweilen möchte. Daher fasse ich mich kurz, was zugegebenermaßen nicht meine Spezialität ist:
Also, ich bin 1971 als erstes Kind des Landwirtsehepaars Gruber in Wartenberg geboren und auf dem elterlichen Bauernhof in Tittenkofen bei Erding aufgewachsen. Ja, diesen Ort gibt es wirklich, aber wenn Sie sich von Ihrem Lachkrampf erholt haben, bitte ziehen Sie nicht aus, um das Ortsschild zu klauen und dann in Ihrem Partykeller für die nächste Goassmass-Session aufzubewahren.
Entgegen der landläufigen Meinung vieler bin ich somit gebürtige Oberbayerin. All denjenigen, die mich herkunftsmäßig immer in Niederbayern verorten wollen, sei gesagt: Mein Bayrisch klingt nur deshalb in Ihren Ohren so rustikal, weil man in der Landeshauptstadt nur noch selten einen gscheiden Dialekt zu hören bekommt. Meist wird man mit einer Art noblem Münchnerisch konfrontiert, das ich immer liebevoll „Dallmayr-Bayrisch“ zu nennen pflege.
Ich bin darüberhinaus immer noch im Besitz all meiner Zähne und zweier jüngerer Brüder, obwohl ich natürlich jünger aussehe (haha!). Nach Grundschule und Abitur samt großem Latinum, trug ich mich kurzzeitig mit dem Gedanken an ein Medizinstudium. Als ich jedoch durch Zufall erfuhr, wie wenig man als Assistenzarzt an einer renommierten Klinik verdient, entschloss ich mich zu einer Ausbildung als Chefsekretärin mit Schwerpunkt Fremdsprachen. Diese waren – neben dem Vertilgen von Unmengen Schokolade – meine einzige Begabung.
Nach Beendigung des zweieinhalbjährigen Sekretärinnen-Bootcamps landete ich schließlich bei einer amerikanischen Computerfirma im Vorzimmer eines unglaublich gut aussehenden Chefs nebst einer liebenswerten englischen Kollegin, die den gleichen Vornamen trug wie ein asiatischer Diktator. Neben meinen Englisch-Kenntnissen perfektionierte ich auch meine Fähigkeit, bereits am frühen Nachmittag den Bürostress mit einem kleinen Gin-Tonic abzufedern.
Nach fünf Jahren des englischen Parlierens und Afterworkens im „Mamasita’s“ war ich trinkfest, dreisprachig und großmäulig, sprich: Ich war bereit für den Beruf des Schauspielers.
Da ich jedoch nicht, wie erhofft, in der Schlange vor der Supermarktkasse von Roland Emmerich für dessen neuesten Blockbuster „The World begins behind Tittenkofen“ rekrutiert worden war, bewarb ich mich bei der Schauspielschule Ruth-von-Zerboni. Dort hatte die Schulleiterin, Frau Behrmann von Zerboni, Mitleid mit einem geknechteten Landkind aus der bajuwarischen Diaspora, das katholisch zugerichtet und leicht amerikanisiert worden war, und nahm mich unter ihre mütterlichen Fittiche. Ich war selig. Mein Vater dagegen war fassungslos und meine Mutter hörte drei Tage nicht auf zu weinen. Sie sah mich schon in der Gosse der Gescheiterten und Naiven landen. Und so kam es dann auch: Die Kunde eines nassforschen neuen Urviechs hatte sich bis zur legendären Iberl-Bühne und deren charismatischen Leiter, Schorsch Maier, durchgesprochen. Zum Glück: Denn so musste ich nicht mehr fünf Tage die Woche kellnern, sondern konnte meine ersten unbeholfenen Schritte auf den leicht morschen Brettern der Iberl-Bühne in München Solln tun.
Als ich zum Geburtstag des Theaterchefs eine kleine Rede einstudiert hatte, sah ein Fernsehregisseur mein Treiben und fragte mich prompt, ob ich mir nicht vorstellen könne, meine eigenen Texte in Form von kleinen fünfminütigen Einspielern fürs Fernsehen zu präsentieren. Voilà: Das war die Geburtsstunde der „Kellnerin Monique“. So hieß auch mein erstes Solo-Programm, danach folgten weitere. Dazwischen Liebeskummer, kleine TV-Rollen, auch größere, dazwischen wieder Liebeskummer, ein Hausbau, ein Bandscheibenvorfall, BAMBI. Zack, das wars.
Was noch kommt? Hoffentlich vieles! Was ich mir wünsche? Nur wenig.
Was Sie noch nicht wussten?
Steht da unten:
Solo-Programme:
2004 – 2006
Kellnerin Monique: Schmeckt’s ned?
2006 – 2008
Hauptsach’ g’sund!
2008 – 2010
Zu wahr, um schön zu sein
2011 – 2012
Wenn ned jetzt, wann dann?
2014 – 2015
Irgendwas is’ immer
2018 – 2019
Wahnsinn
2021 – 2023
„Ohne Worte“
Duo-Programme:
2012 – 2013
„Best of Beide“ mit dem österreichischen Kabarettisten Michael Niavarani
2016 – 2017
„Küss die Hand“ mit dem österreichischen Kabarettisten Viktor Gernot
Bücher
2014
Man muss das Kind im Dorf lassen (Meine furchtbar schöne Jugend auf dem Land)
(PIPER VERLAG)
2020
Und erlöse uns von den Blöden (Monika Gruber, Andreas Hock)
(PIPER VERLAG)
2023
Andreas Hock + Monika Gruber „Willkommen im falschen Film“ -> hier geht’s zum Buch
Kino
2011
Eine ganz heiße Nummer,
Regie: Markus Goller, Rolle: Gerti
2012
Vatertage, Regie: Ingo Rasper, Rolle: Thea
2014
Winterkartoffelknödel, Regie: Ed Herzog
2016
Das Pubertier Regie: Leander Haussmann,
Rolle: Miriam
2017
Bayern Sagenhaft, Regie: Joseph Vilsmaier,
Rolle: Sprecherin
2023
„Rehragout-Rendezvous“, Regie: Ed Herzog (Rolle: Tierbedarffachverkäuferin)
Fernsehen (Kabarett)
2002 – 2005
Kanal fatal, zusammen mit Günter Grünwald, Michael Altinger etc., BR
2003 – 2007
Die Komiker, zusammen mit Günter Grünwald, Michael Altinger, Andreas Giebel etc., BR
2005 – 2009
Grünwald Freitagscomedy, feste Co-Partnerin von Günter Grünwald, BR
2009
Normal is des ned, satirische Geschichten von und mit Monika Gruber und Günter Grünwald, BR
2019
Schuhbecks Küchenkabarett, BR
2020
Schuhbecks Küchenkabarett, BR
Dazu regelmäßige Gastauftritte bei „heute-Show“ (ZDF), „Nuhr im Ersten“ (ARD), u.v.m.
Fernsehen (Schauspiel)
2011 – 2012
Hubert und Staller (ARD), Regie: Oliver Mielke + div., Rolle: Barbara Hansen
2011 – 2016
München 7 (ARD), Regie: Franz Xaver Bogner, Rolle: Moni Riemerschmidt
2016 – 2018
Hubert und Staller (ARD), Regie: div., Rolle: Barbara Hansen
Seit 2019
Hubert und Staller (ARD), Regie: div., Rolle: Barbara Hansen
Auszeichnungen
2006
Bayerischer Kabarettpreis, Kategorie: Senkrechtstarterin
2007
Ernst-Hoferichter-Preis
2008
Merkur-Theaterpreis, Kategorie: Publikumspreis
2013
Sigi-Sommer-Taler
2017
BAMBI, Kategorie: Comedy
2019
Bayerischer Verdienstorden